Grosse Halle

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LILIOM
Mo. 10. Apr. 2017 / Theater

LILIOM

NEU AUS DEM UNGARISCHEN ÜBERSETZT VON JOËL LÁSZLÓ; KOMPOSITION UND LIEDTEXTE VON PASCAL NATER Liliom arbeitet bei Frau Muskat und macht Julie schöne Augen. Das passt Frau Muskat gar nicht und Liliom verliert seinen Job. Liliom und Julie werden ein Paar. Aus Kummer über seine Arbeitslosigkeit und um seine Verletzlichkeit zu verbergen, schlägt Liliom Julie. Mit ihrer Schwangerschaft wird die Not besonders drückend. Da kommt Ficsurs Vorschlag zu einem Raubüberfall wie gerufen. In seiner Euphorie verzockt Liliom die Beute bereits vor der Tat. Der Raub misslingt und Liliom kann die Schulden nicht begleichen. Er sieht keinen anderen Ausweg als den Selbstmord. Die himmlischen Instanzen nehmen ein Scheitern aber nicht hin: Schlimme Erinnerungen gilt es zu beschönigen und der erfolgreich therapierte Selbstmörder korrigiert seine Schande mit einer guten Tat. Liliom aber sträubt sich gegen jede Art von Reue. Er bleibt therapieresistent. Die Vorstadtlegende «Liliom» von Ferenc Molnár, 1909 uraufgeführt, ist menschlich wie sozial abgründig und zeitlos - und durch die Neuübersetzung von Joël László erstmals sprachlich in ihrer Aktualität wieder greifbar. In einer Gesellschaft, die sich weit weg vom Aufmerksamkeitszentrum [aber nicht weit weg von unserer Zeit] befindet, funktioniert Gewalt als Triebabfuhr für nicht ausgesprochene Konflikte. Der Glaube an die Liebe ist stärker als die Liebe selbst und verdrängt die Trostlosigkeit. Das Stück nimmt eine gesellschaftskritische Perspektive ein und führt diese weiter bis nach dem Tod. Im Himmel erwartet uns keine Erlösung. Die Kämpfe, die wir hier unten und da draussen führen, begegnen uns erneut. Das Jenseits ist nur die Therapieschlaufe der irdischen Gesellschaft. Theater Marie (Koproduktion mit Tojo Theater und Grosse Halle) BESETZUNG Mit: Ladislaus Löliger, Barbara Heynen, Silke Geertz, Pascale Pfeuti, Diego Valsecchi, Grégoire Gros, Germaine Sollberger, Patric Bachmann Band: Pascal Nater, Grégoire Gros, Pascale Pfeuti, Viktor Stadelmann Regie: Olivier Keller Musik: Pascal Nater Szenografie: Erik Noorlander Kostüme: Tatjana Kautsch Dramaturgie: Patric Bachmann Szenografieassistenz: Lea Kuhn Regiehospitanz: Germaine Sollberger Tontechnik: Daniel Steiner Theaterbüro: Silja Gruner