Musikfestival Bern - In der Zeitkugel
Mit einem dichten Programm mit alter, neuer und experimenteller Musik, Installationen und musikszenischen Experimenten widmet sich das Musikfestival Bern 2018 dem Thema «unzeitig». Vom 5. bis 9. September 2018 werden Hörgewohnheiten auf den Kopf gestellt: Konzerte dauern von einer Minute bis zu 48 Stunden und sprengen die Dimensionen des Konventionellen. Sie beginnen zur Unzeit und an ungewöhnlichen Orten, und das sehr Alte und das ganz Neue mischen sich auf Schritt und Tritt.
Im Zentrum des Festivals steht als «unzeitiger» Composer in Residence Bernd Alois Zimmermann (1918–1970), der in diesem Jahr hundert Jahre alt geworden wäre und der sich wie kaum ein anderer intensiv mit der Zeit und der Unzeit auseinandergesetzt hat. Zu seinen Ehren finden an jedem Festivalabend Konzerte statt, in denen zeitgenössische Komponist*innen mit eigenen Arbeiten auf Werke von Zimmermann reagieren. Seine Werke tauchen auch sonst im Festival immer wieder auf.
So etwa beim Konzert «In der Zeitkugel», bei welchem Zimmermanns Werke auf Thomas Tallis’ vierzigstimmige Motette «Spem in alium numquam habui» aus dem 16. Jahrhundert treffen, aufgeführt vom Schweizer Jugendchor und vom Berner Symphonieorchester unter Mario Venzago.
Programm
Bernd Alois Zimmermann: «Nobody knows de trouble I see», Konzert für Trompete in C und Orchester (1954)
Thomas Tallis (um 1505–1585): «Spem in alium nunquam habui», Motette für 40 Stimmen (um 1570)
Bernd Alois Zimmermann: «Ich wandte mich und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne», Ekklesiastische Aktion für zwei Sprecher, Bass-Solo und Orchester (1970)
Besetzung
Simon Höfele, Trompete; Robin Adams, Bariton; Franz Mazura, Sprecher; Julia Kiesler, Sprecherin
Berner Symphonieorchester, Leitung: Mario Venzago
Schweizer Jugendchor, Leitung: Nicolas Fink