RoxyBar im Winter in der Grossen Halle
Bei Roman Signers Super-8-Filmen geht es dem Künstler immer um das Sichtbarmachen von Grundfragen unserer Existenz.
Insgesamt entstanden von 1975 bis 1989 etwa 200 Super-8-Filme, auf denen der Künstler selbst oder Freunde wie der Filmemacher Peter Liechti seine vergänglichen «Ereignisse» dokumentierten. Als solche bezeichnet der Künstler seine oft spektakulären Aktionen im öffentlichen Raum. Die für die Ausstellung getroffene Auswahl zeigt die ganze Vielfalt seines Schaffens. Luft, Feuer und Wasser, das sind Roman Signers Elemente. Man wird nicht müde, Film um Film anzuschauen und immer wieder zu staunen über die verblüffenden Einfälle des Künstlers. Sei es, dass er auf Drei Weieren ob St. Gallen auf den gefrorenen Mannenweier hinausgeht, bis er einbricht, oder zwei mit einem Seil verbundene Kisten den Leuenfall beim innerrhodischen Schwende hinabstürzen lässt – sein Atelier ist meist die Natur: «Ich war nie zufrieden damit, nur im Atelier zu sitzen», sagt der Künstler. Im Rückblick erscheint ihm die Zeit, als er noch alleine mit Rucksack, Kamera und Stativ ausgerückt ist, als seine glücklichste Schaffensphase. Ein Ende bereitete ihr der technische Fortschritt. Ab Ende der 1980er-Jahre begann seine Frau Aleksandra, Roman Signers Aktionen mit der Videokamera festzuhalten. (aus Tagblatt - Christina Genova - 28. Januar 2012)